Bestimmung
Leider haben viele Menschen Probleme, wenn sie merken, dass sie auf BDSM stehen. Sich das selbst einzugestehen, neugierig zu sein und sich näher damit zu befassen, ist oft nicht nur der erste, sondern der schwerste Schritt. Aber auch hier muss man seine Ängste überwinden,
wenn man seine Träume leben will.
Ich spreche oft von BDSM als Spiel. Dies soll ausdrücken, dass es zur Freude dient. Es ist aber nur ein Teil von dem, was BDSM tatsächlich für mich ausmacht. Die Ansprüche, die ich an einen Partner in einer SM-Beziehung stelle, sind anders und gleichzeitig viel höher, als in einer normalen Beziehung. Du begibst dich hilflos in meine Hand und dies kann man sicherlich nur tun, wenn man absolutes Vertrauen hat. Deshalb sind Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Achtung ein viel wichtigerer Bestandteil im SM, als vielleicht die jahrelange Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Praktiken.
So facettenreich die Varianten des BDSM´s sind, so zahlreich sind die Möglichkeiten, was zwischen Dom und Sub tatsächlich möglich ist. Es ist ein absoluter Irrglaube, wenn der Dom meint, dass alleine seine Dominanz Grund genug ist, dass die Sub sich ihm vom ersten Augenblick an willenlos ausliefert. Wer als Dom in der Sub nur ein Spielzeug sieht, das er nach Belieben benutzen kann und nicht den Menschen erkennt, der in Wirklichkeit dahinter steht, der ist in meinen Augen kein wahrer Dom, sondern nur ein Sadist, dem eine Menge menschlicher Reife fehlt.
Es gibt immer wieder die Frage, wer beim BDSM der Stärkere ist. Der Dom, der seine Stärke dazu benutzen darf, über einen anderen Menschen zu bestimmen, oder die Sub, die mit der Grenze ihrer Belastbarkeit festlegt, was der Dom machen kann? Solange du zu dieser Frage die Antwort nicht selber erkannt hast, wird BDSM für dich eine Spielvariante zum "normalen" Sex bleiben. Als dominanter Mensch reagiere ich sofort auf die Devotheit, die mir ein anderer Mensch entgegen bringt. Aber diese Reaktion wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.
BDSM ist eine Kopfsache. Nichts weiter und doch so viel mehr. Sicherlich gehören die verschiedenen Praktiken dazu, die dir eine Luststeigerung bringen. Sie können als "Hilfsmittel" dienen, aber sie werden nie meine wahre Neigung beeinflussen können. Wenn sie zur Erziehung eingesetzt werden, dann nicht, um mich zu einem Dom zu machen. Entweder hat man eine dominante Neigung in sich oder nicht. Schmerzen werden auch die Sub nie devot machen, höchstens vorübergehend gefügig. Wenn sie zur Bestrafung eingesetzt werden, dann nie böswillig um dir zu zeigen, was für eine Macht ich über dich besitze. Sie sollen dich daran erinnern, dass du nicht zu deiner Befriedigung dienst, sondern zur Freude deines Herren.
BDSM beginnt im Kopf. Wenn du dich in den Anfängen des BDSM´s befindest, dann sagt dir dein Verstand, dass es nicht normal sein kann, was da mit dir gemacht werden soll und wie du dich verhalten sollst. Es sind nicht die Schmerzen, die dich erschrecken, wahrscheinlich hast du in dieser Phase noch gar keine kennen gelernt. Dann sagt dir dein Kopf, versuche es und verschafft deinem Körper damit die Bereitschaft den ersten Schritt in meine Richtung zu gehen und in eine neue und geheimnisvolle Welt. Dann angekommen kann ich dir alles über dich zeigen, du lernst dich, Verstand,Körper und Sehnsüchte, besser kennen und findest (vielleicht) deine Bestimmung.