Das erste Mal 

BDSM kannst du nicht allein und im stillen Kämmerlein ausleben. Du musst mit anderen Menschen in Kontakt treten, du musst dein Schneckenhaus verlassen. Natürlich hast du Angst. Schließlich verabredest du dich nicht nur zum Kaffeetrinken. Du beabsichtigst etwas zu tun, das völlig anders ist als alles, das du bisher gekannt hast.
Die unerfahrene Sub stellt sich vor dem ersten realen Treffen die bange Frage: Was soll ich machen? Was erwartet dieser Mensch von mir, dem ich mich da ausliefere? Die beruhigende Antwort ist meist: Nichts! Lass mich nur machen. Lass dich fallen und genieße. Das ist mit Sicherheit nicht leicht. Darum sollte man sich einen erfahrenen Dom suchen, dem man vertrauen kann und bei dem man sich sicher fühlt. Leider gibt es nie eine Garantie. Deshalb bleibt leider oft nichts anderes übrig, als auf das Bauchgefühl zu hören und den Sprung ins kalte Wasser wagen.

Kann man sich immer fallen lassen?

Fallenlassen - das ist der mystische Moment, in dem die Sub nichts mehr hört und sieht außer ihrem Dom, und wenn ihre Ohren verschlossen oder ihre Augen verbunden sind, nicht einmal mehr ihn. Der Moment in dem sie nichts mehr fühlt, als die Dinge, die der Dom mit ihr macht. In diesen Augenblicken besteht die Sub nur aus Gefühl, alle anderen Sinneseindrücke sind ausgeschaltet. Sie empfindet - Schmerz, Angst, Freude, Lust, Demut, Euphorie, egal welches Gefühl auch immer der Dom in ihr wachrufen möchte, und nichts anderes. Sie denkt über nichts mehr nach, wägt nichts ab, entscheidet nichts, stellt nichts in Frage. Sie überlässt sich ganz ihren Empfindungen. Dies zu erleben ist das wunderbarste Gefühl, getragen von Vertrauen und Sicherheit.
Aber manchmal kann sie sich nicht fallen lassen. Viele Faktoren können die Sub davon abhalten:

•Die Situation selbst: Manche stört schon der Krach vor dem Fenster, oder dass in einer Stunde Besuch vor der Tür steht. Vielleicht sollte man in einer solchen Situation erst gar nicht mit einem Spiel beginnen. Aber möglicherweise hat man keine andere Gelegenheit. Der Dom sollte sich ein wenig Mühe geben, die Situation so zu verbessern, dass die Sub die nötige Konzentration aufbringen kann - seien es Ohrstöpsel oder ein Anruf beim Besuch, den Termin auch wirklich genau einzuhalten.

•Unsicherheit: Bei einem neuen Partner ist man gespannt und neugierig auf das, was kommt. Aber auch wenn man ihm vertraut, kennt man seine "Techniken" noch nicht und weiß nicht, wie er das, was er angekündigt hat, in die Tat umsetzt, oder was er von der Sub verlangt und erwartet. Hat man sich "eingespielt", ist auch das Fallenlassen leichter.

•Überwachung: Dass der Mensch ein denkendes Wesen ist, kann in der Session eher hinderlich sein - Die Sub ist gut damit beraten, das Denken ihrem Dom zu überlassen. Die Sub sollte sich darauf verlassen (können), dass der Dom weiß, was er tut, und dass er nur tut, was gut für seine Sub ist. Vor und nach der Session ist Zeit genug, Kritik zu üben und Einzelheiten zu besprechen. Während der Session nicht.

•Chaos im Kopf: Weder das Finanzamt noch die kaputte Spülmaschine haben in der Session etwas verloren. Die Sub hat den lieben langen Tag dafür Zeit, an andere Dinge als das Spiel zu denken. Währenddessen sollte die Sub versuchen, den Kopf leer zu machen und ihrem Dom zu überlassen, sie mit Eindrücken zu füllen.

Aber selbst wenn ihr alle diese Faktoren aus dem Weg geräumt habt, hast du keine Garantie dafür, dass sich das Fallenlassen einstellt, sobald das Spiel beginnt. Dein Dom kann das Seine dazu tun - je dominanter und einfühlsamer er in seinen Worten und Taten ist, je mehr er auf dich eingeht und dich dazu bringt, dich auf ihn und das Spiel zu konzentrieren, um so leichter kannst du dich fallen lassen. Wenn es dir schwerfällt, deine Gedanken auszuschalten, bitte deinen Dom, während des Spiels mit dir zu sprechen, dir zu erklären, was er tut und was er tun wird, dir Schmerz und Erniedrigung anzukündigen und deine Reaktionen zu kommentieren - solange seine Worte nur deine Gedanken bestimmen. Vielleicht hilft es dir, auf seine Fragen zu antworten, vielleicht reicht es, wenn du ihn sprechen hörst.
Das Spiel wird um so schöner, je mehr du dich fallen lassen kannst. Aber auch wenn du es nicht schaffst - keine Panik. Es ist kein Zeichen von mangelnder Demut, Devotheit oder Hingabe. Es ist nicht deine Schuld. Du bist nun einmal ein denkendes Wesen mit fünf Sinnen, die weder du noch dein Dom nach eurem Gutdünken beherrschen könnt. Gib dich hin, sei deinem Dom zu Willen, genieße das Spiel. Es liegt in deiner Macht.
 

Wie mache ich meinen Partner zu meinem Top?

Am besten langsam. Fang mit kleinen devoten Handlungen an; knie vor ihm, lutsch seinen Schwanz, massiere ihn wie er es gern hat. Strippe für ihn. Frag ihn, wie er dich nehmen will. Zieh Dich geil an, geh ohne Höschen aus. Zeig ihm wie geil es dich macht, wenn er mal härter zugreift. Die meisten Männer mögen das. Wenn das alles noch nicht genügt, dann zeig ihm Szenen aus Büchern, dem Internet etc, die dich erregen. Oder schicke ihm eine Grußkarte.
Wie mache ich ihm verständlich, dass ich gedemütigt, gefesselt und gezüchtigt werden will?
Mach nicht zu viel Aufhebens. Je selbstverständlicher du es darstellst, desto leichter ist es. Wenn du selbst es als abartig empfindest und dich dafür schämst, dann wird dein Top Schuldgefühle entwickeln und es wird nie etwas werden! Wenn du gedemütigt werden willst, dann zeige Dich demütig, wenn du gefesselt werden willst, dann halte still, wenn du geschlagen werden willst, dann streck ihm den Po hin..... Am Anfang solltest du nicht zu viel jammern, er könnte es falsch interpretieren.
Ganz klar, am Anfang ist es gar nicht so leicht eine Frau zu schlagen; da kann ein Mann schon Hemmungen haben. Wenn er daran Lust verspürt, wird er sie ablegen, aber das geht am besten, wenn du ihm immer wieder zeigst, wie sehr es dich erregt und wie du ihn auch dafür liebst. Auch wenn er mal ungeschickt ist, kritisiere nicht einfach nur ! Am besten Du motivierst positiv (gilt für alle Lebensbereiche!): "Du warst wieder toll. Ich werde so geil, wenn Du mich schlägst! Probiers doch auch mal auf die Titten...." statt "Sei nicht so schlapp, du weißt doch, dass ich einiges aushalte!" 

Wie wird er richtig konsequent?

Am ehesten, wenn du anfangs sehr folgsam und demütig bist. Aufbegehren kannst Du später. Akzeptiere seine Dominanz, dann wirst du sie auch genießen können.
Wie kommen wir zu aufregenden Spielen und Regeln?
Ihr könnt selbst Regeln festlegen, an die du dich halten musst und deren Übertretung geahndet wird. Sehr gut funktioniert auch die Hilfe eines erfahrenen Doms, der die Regeln definiert und die Strafen festlegt. So kann der Jung-Dom etwas ausführen, ohne gleich die Verantwortung dafür voll übernehmen zu müssen. Das klappt auch gut per Brief, Telefon etc

Wie erkenne ich den richtigen Dom?

Du lernst einen Dom kennen. Wieder ist es dein Kopf, der dir signalisiert, wie weit du bereit bist, sich in seine Hände zu begeben. Und da es dem Dom genauso geht, wirst du sehr schnell merken, ob der Dom sich keinerlei Gedanken um Dich macht und dich nur als "Spielzeug" benutzt, oder ob er sich um dich als Mensch bemüht. Dann wirst du dem wahren Dom begegnen; du hast das Gefühl, dass zum ersten Mal der Kopf aussetzt - was der Kopf aber nicht tut.
Statt dessen wird er auf einmal perfekt arbeiten und deine ganze natürliche Veranlagung zum Vorschein bringen, ohne dass du überlegen musst oder kannst. Du wirst auf einmal feststellen, dass dein "Danke" gegenüber anderen Menschen keine anerzogene Höflichkeit ist, sondern dein Respekt vor dem Anderen bzw. deine angeborene Devotheit, die du dein Leben lang schon in dir trägst.
Du wirst feststellen, dass dein Körper mühelos Grenzen überschreitet, die du vorher für dich als unüberwindbar gesehen hast. Nicht weil ein fremder Wille dich dazu zwingt, sondern weil es dein Wunsch ist.
Du wirst vor diesem Dom gedanklich in die Knie gehen. Ob er dir nun gegenüber steht und mit dir spricht, oder ob er Hunderte von Kilometern von dir getrennt ist. Er muss dich dazu niemals auffordern. Es ist dein innerstes Verlangen, dem du dich nicht wiedersetzen kannst.
Es wird nicht in deiner Macht stehen, dich von diesem Dom zu lösen. Egal, ob ihr ein Teil eures Leben und eurer Neigung zusammen erlebt oder nicht. Er wird dich dein Leben lang begleiten. Du kannst dich nicht dagegen wehren und zum erstem Mal in deinem Leben willst du es auch nicht. Es ist etwas zwischen euch, dass dich in völliger Freiheit fester an ihn hält, als es Ketten jemals könnten.

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